Bayer 04 Leverkusen hat die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt der letzten Wochen gezogen und sich von Cheftrainer Roger Schmidt getrennt. Sein Nachfolger wird Tayfun Korkut. Jener erhält erst einmal einen Vertrag bis zum Saisonende. Danach dürfte eine „größere“ Lösung folgen – zumindest, wenn der neue Mann nicht über die Gebühr erfolgreich sein sollte.

Darum musste Schmidt gehen
Sportchef Rudi Völler gab an, dass die Zusammenarbeit mit Schmidt nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen nicht mehr möglich gewesen sei. Er hätte zwar gerne mit dem bisherigen Trainer weitergemacht, „aber der Druck wurde dann doch zu groß“, so „Tante Käthe“. Die volle Wahrheit sind diese Aussagen von Völler nicht: Es gab gerade auch in der letzten Zeit reichlich Nebengeräusche. Schmidt ließ über seinen Agenten in der „Zeit“ beispielsweise mitteilen, dass er die Rückendeckung vom Verein vermisse. Außerdem stellte er sich nach der Partie gegen Borussia Dortmund vor die Presse und erklärte allen Ernstes, er habe einen Schritt in die richtige Richtung gesehen. Nach einem 2:6 geht solch eine Aussage einfach nicht.

Korkut will die internationalen Plätze angreifen
Korkut erklärte bei seiner Vorstellung, dass er seinen Blick nach oben in der Tabelle richte. Er wolle die internationalen Plätze angreifen. Zudem wolle er „ganz nahe an der Mannschaft sein.“ Dass der Vertrag nur bis zum Saisonende laufe, störe ihn nicht. Er betrachte sein Engagement in Leverkusen als Chance für beide Seiten.

Dass die Wahl auf Korkut fiel, ist doch überraschend. Völler begründete den Schritt vor allem damit, dass er den 42-Jährigen schon seit seiner Zeit als Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft (2012/2013) kenne. Als Cheftrainer hinterließ Korkut allerdings nicht unbedingt einen Eindruck, der ihn für Aufgaben von der Größenordnung Bayer Leverkusen empfehlen würde. Bei Hannover 96 erreichte er nie Stabilität. Und sein Gastspiel beim 1. FC Kaiserslautern war eine einzige Katastrophe.